IST CHILLEN AM STRAND SCHON ENTSPANNUNG? EIN BEITRAG ZUR URLAUBSZEIT

Wir „Südländer“ (Bayern und Baden Württemberg) sind z.Zt. im Pfingsturlaub. Für die Menschen in Nordrhein-Westfalen beginnen in einigen Tagen die Sommerferien. Viele fahren in die Sonne, liegen faul am Strand, essen gut, trinken Alkohol und genießen das Leben. Ist das schon die Entspannung, die uns gut tut?Wir sind z.Zt. 1200 km südlich in Apulien – am Gargano an einem „Sportstrand“. Hier sind viele aktive Sportler. Windsurfer und Kitesurfer – „tolles Bild, wenn die Schirme auf dem Meer tanzen“. Auch Radsportler sind hier, denn hinter uns ist ein Nationalpark, in dem man sehr gute Höhenmeter fahren kannAber entspannen all diese Menschen nun oder bringen sie wieder Leistung – nur auf eine andere Art und Weise? Nicht mehr die Arbeit als Ziel, sondern die sportliche Leistung?!Entspannung ist Auftanken von Körper, Seele und Geist.In der Burnoutprävention sagen wir: „Mach nicht mehr desselben in der Entspannung“. Wenn Du einen Job hast, in dem Du sehr viel mit dem Kopf arbeiten musst, in dem Du viel sitzt, in dem Du wenig Bewegung hast, bewege Dich in Deiner Freizeit, in Deinem Urlaub, spüre Deinen Körper, seinen Herzschlag, bringe Ruhe in Deinen Geist und zaubere ein Lächeln in Dein Herz.Aber: wenn Du sehr leistungsorientiert bist, soll die Bewegung, der Sport in der Freizeit nicht auch noch leistungsorientiert sein, sondern das Gegenteil. „Prozessorientierung – Der Weg ist das Ziel“, sollte dann das Motto der aktiven Entspannung sein. Nicht Ausdauersport mit Batteling und einer monatlichen Challenge, wer wieviele Schritte gemacht hat, und soundsoviele Kilometer geradelt ist. Nein, in diesem Fall ist Langsamkeit und Genuss angesagt. Etwas anders zu machen, als gewohnt. Z.B. langsam und genussorientiert zu sporteln. Radfahren und dabei bewusst atmen, bewusst die Umgebung wahrnehmen – passt nicht unbedingt zu gewöhnlichem Rennradfahren. Joggen mit bewusster Wahrnehmung der Umgebung, was rieche ich, was sehe ich – also entschleunigte Bewegung. Tanzen, Spazieren gehen. Ich höre schon „wie langweilig“. „Was denken die anderen über mich?“ Aber auch das ist ein Lernprozess. Es sollte uns egal sein, was die anderen denken, denn sie leben nicht unser Leben. Es sollte im Leben um eine Balance zwischen Anspannung (Bewegung, Erleben) – Entspannung (aktiv/passiv)und Genuss gehen. Und der Urlaub kann hierfür eine gute Zeit des Übens sein – aber ohne Leistungsanspruch!Übrigens, auch gut geeignet für den Urlaub ist passive Entspannung. Meditatives Träumen, eine Massage, Musik hören, einfach mal „chillen“, die Augen am Horizont wandern lassen, das wirkt beruhigend und entspannend auf unser vegetatives Nervensystem. Ich halte es so, 1 Tag lang aktive Entspannung, so wie heute – 1000 HM Radfahren mit einem E-bike!, 1 Tag Yoga (passive Entsp.), 1 Tag faulenzen, 1 Tag Qi-Gong,….aber auch hier – nichts Zwanghaftes!In diesem Sinne einen schönen Sommerurlaub mit guten Entspannungserlebnissen!